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Im Kaufmannshafen

Hallo ihr Lieben,

Heute folgt Teil 2 meines Roadtrip-Berichtes. Ich weiß, dass der Anschluss an Teil 1 etwas fehlt, aber ich hatte einfach keine große Motivation, zu schreiben.

Der zweite Tag unseres Roadtrips führte uns nach Kopenhagen. Von Hamburg aus fuhren wir mit dem Auto durch Dänemark über den Storebælt. Das Passieren der langen Brücke kostet ca 35 Euro pro Strecke. Wer keine Lust auf die Fahrt und ein großes Budget hat, kann sich auf der Homepage der Scandlines über die Preise der Fähre Fehmarn-Rødby informieren._mg_4597

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Am ersten Tag bezogen wir unser süßes Apartment im Stadtteil Amagerbro. Dieser ist nicht mitten im Geschehen, jedoch ist die Innenstadt mit der Metro schnell erreichbar. Den airbnb Link zu unserem Apartment findet ihr hier: https://www.airbnb.de/rooms/7417747?eluid=0&euid=917d4176-db53-5e12-9a6d-4d4c8035cbf7

Maja, unser Host, war bei unserer Ankunft leider nicht zuhause, hat jedoch den Schlüssel bei der Pizzeria direkt neben dem Hauseingang hinterlegt. Die Lage war definitiv empfehlenswert, denn als wir versuchten, in der Innenstadt zu parken, konnten wir an den Automaten nicht mit unseren Karten zahlen und die Strafen für Falschparken in Skandinavien sind generell sehr empfindlich. Auf einer Karte jedoch stellten wir dann erleichtert fest, dass man in den Straßen rund um das Apartment ausreichend Parkplätze vorfinden konnte, die zudem auch noch kostenlos waren. Perfekt war natürlich auch die Nachbars-Pizzeria, in der man uns während des fünftägigen Aufenthalts recht oft vorfinden konnte. Nicht nur die Mitarbeiter waren sehr freundlich, die Pizza war auch noch außerordentlich delikat. Der Boden bestand aus Vollkornteig und die Pizzakartons waren recyclebar (und aus Altpapier glaube ich auch, das habe ich der Verpackung aber nicht ganz entnehmen können).

_mg_4576Da wir erst nachmittags ankamen, richteten wir uns für die nächsten Tage ein und machten uns erst einmal was zu essen. Danach brauchten wir eine Weile, um uns von der anstrengenden Fahrt zu erholen. Als unsere Energiereserven wieder einigermaßen aufgefüllt waren, nutzten wir die Zeit, um die Gegend um unsere Wohnung zu Fuß zu erkunden. Belohnt wurden wir mit einem wunderschönen pinken Sonnenuntergang bei angenehmen Temperaturen. Recht ziellos bemerkten wir zuerst nicht, dass wir Schloss Christiansborg passierten, zu unserer Rechten den Kanal, der dieses umschließt. Wir betraten schließlich eine Brücke, die über diesen führte. Mittlerweile war es schon dunkel, nur ein Teil des Wassers war beleuchtet. Hier bekam ich fast einen Herzinfarkt: da waren Menschen unter Wasser, die sich nicht mehr bewegten! Während ich im ersten Moment voller Panik überlegte, wie man die dänische Polizei erreichen konnte, realisierte ich im zweiten, dass es sich bei den Personen um lebensgroße Skulpturen handelte. Nachdem ich diesen Schreck überwunden hatte, traten Lukas und ich den Heimweg an, es war schon spät geworden und wir waren weit gelaufen.

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Für den nächsten Tag kauften wir eine Copenhagen Card. Mit dieser, die man für eine bestimmte Anzahl an Stunden nutzen kann, bekommt man in vielen kulturellen Einrichtung und sonstigen Sehenswürdigkeiten Rabatt oder muss keinen gesonderten Eintritt zahlen. Außerdem kann man alle Verkehrsmittel des ÖPNV nutzen und dieser ist in der Stadt sehr gut ausgebaut. Das bemerkten wir auch, als wir nur wenige Minuten zur Metro brauchten. Eine Bushaltestelle hatten wir zum Glück auch direkt vor der Haustüre. Auch Kopenhagens ÖPNV hielt einige Überraschungen für uns bereit. Sämtliche Metrostationen waren sichtbar neu und tadellos sauber. Auch wunderte ich mich über das sanfte Abfahren und Bremsen der Züge sowie die Fähigkeiten der Bahnfahrer, die so parken konnten, dass sowohl die Glastüren, die zur Sicherheit an allen Gleisen vorhanden waren, als auch die Bahntüren exakt auf einer Höhe waren. Des Rätsels Lösung kam mir jedoch, als ich in einem kurzen Waggon nach rechts und links schaute und auf beiden Seiten durch die Panoramascheibe nach vorne schauen konnte- Kopenhagens Straßenbahnen fahren nämlich selbstständig und ohne Fahrer. Wahnsinn, wie weit die Technik hier fortgeschritten ist!

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In der Innenstadt spazierten wir durch den Tivoli, einen Freizeitpark. Im Unterschied zu den deutschen Parks muss man hier jedoch zusätzlich zum vergleichsweise günstigen Eintrittspreis noch eine geringe Gebühr pro Fahrt entrichten. Wir beschlossen, darauf zu verzichten und schauten uns stattdessen mit großer Begeisterung die Entenmutter mit ihren Küken an, die auf dem flachen Teich inmitten des Parks verweilte._MG_4567.JPG

Am Abend flanierten wir durch die Altstadt Kopenhagens, den Stadtteil Christianshavn, welcher berühmt für seine bunten Hausfassaden ist. Die Gegend war wie zu erwarten ein bisschen touristisch angehaucht, aber dennoch wunderschön und die Ruhe des Wassers, welches gegen die Boote schwappte, die im kleinen Hafen anlagen, übertrug sich auf die Anwesenden. Im Allgemeinen empfand ich die Einwohner der Hauptstadt Dänemarks als sehr entspannt. Die Busfahrer grüßten jeden freundlich und auch die Entgegenkommenden trugen meist ein Lächeln auf den Lippen. Die ganze Lebensart schien mir entschleunigt, niemand hetzte sich so furchtbar ab oder rempelte sich an, um sich danach böse, empörte Blicke zuzuwerfen. So wurden wir auch von den Verkäufern in einem Eisladen, in dem man über eine Treppe nach unten gelangte, freundlich bedient. Hier gönnten wir uns spanische Churros mit Schokoladensoße und ein riesiges, dänisches Softeis mit Schokoladenüberzug. Der stolze Preis von umgerechnet vier Euro lohnte sich bei der Größe jedoch. So ließen wir unseren zweiten Tag ruhig ausklingen.

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Am vorletzten Tag durften wir uns über strahlenden Sonnenschein freuen. So besichtigten wir den Park von Schloss Rosenborg, in welchem die Rosen in den prächtigsten Farben erblühten. Auch der Wassergraben um das Schloss sprühte vor Leben. Man konnte riesige Fische, die ich leider nicht zuordnen kann sehen, sowie viele Tauben, Enten, Schwäne und weiteres Federtier. Allesamt waren jedoch kein bisschen scheu oder aggressiv, im Gegenteil. Neugierig kamen sie uns nahe und beobachteten uns, in der Hoffnung auf einen kleinen Snack. Auch hier konnte ich eine ganz andere Mentalität bei den Dänen entdecken, denn keines der kleinen Kinder bewarf die Tiere mit Steinen, jagte sie oder ähnliches. Im Gegenteil, die Eltern kamen mit den Kindern zu den angstfreien Tieren und zeigten ihnen den respektvollen Umgang mit diesen. Vorsichtig kamen sie ihnen nicht zu nahe, gaben Acht, sie nicht zu erschrecken und vermieden hektische Bewegungen oder Geschrei.

Nach diesem wunderbaren Nachmittag betrachteten wir noch den Rundetaarn aus der Ferne und fuhren danach zur ehemaligen Papierfabrik, der „Insel“ Papirøen. Unser Weg führte uns an den bunt bemalten Gebäuden der Freistadt Christiania vorbei, welche wir allerdings nicht betraten. Stattdessen widmeten wir unsere Zeit der großen Halle, in der sich unzählige zusammengezimmerte Stände befanden, die internationale kulinarische Köstlichkeiten verkauften. So gönnten wir uns dort dänischen Apfelkuchen im Glas, saftige Brownies, leckere Wraps und einen Crème Brulée Donut, der auf der Theke vor unseren Augen zubereitet wurde. Bis auf den Apfelkuchen wurde alles in Holz- oder Pappkartons verpackt, um die Umwelt zu schonen. Draußen saßen wir dann auf den bereitgestellten Bänken direkt am Wasser, das Kreischen der Möwen im Ohr, und genossen unsere Mahlzeit.

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Am letzten Tag hatten wir wieder einiges an Programm. Nach dem Streetfood besichtigten wir heute die Torvehallerne, zwei gläserne, neue Markthallen inmitten der Stadt. Hier gab es eine Halle mit Fleisch- und Fischwaren, in der anderen wurde von frischem Brot, laut Lukas äußerst deliziösem Kaffee und Pralinen auch einiges anderes an Süßwaren verkauft. Zum Beispiel gab es dort neben Törtchen, die ich in dieser Art bisher nur in der Pâtisserie Ludwig in Karlsruhe genießen durfte auch frisch gepresste Säfte. Schlussendlich entschied ich mich für einen Schokoladen-Chiapudding. Obwohl ich bisher kein großer Fan davon war, hat mich der dänische Pudding vom Gegenteil überzeugt: das war wirklich ein Hochgenuss! Feinster Chiapudding mit Kakao, Kakaonibs, Bananenchips und knackigen Sonnenblumenkernen, dessen Geschmack mit frischen Blaubeeren abgerundet wurde. Er war zwar nicht ganz billig, aber sein Geld auf jeden Fall wert! Auch hier konnten wir unser Mahl draußen in der Sonne genießen.img_2243

Weiter ging unser Programm etwas außerhalb der Stadt. Hier befand sich das eben fertiggestellte Aquarium Den blå Planet. Schon von außen entsprach diese architektonische Meisterleistung ganz meinem Geschmack. Eigentlich überhaupt kein Unterstützer von derlei Einrichtungen belehrte mich der „blaue Planet“ eines Besseren: die Aquarien waren sehr groß und abwechslungsreich eingerichtet, eine Fülle an Pflanzen dekorierte die gläsernen Gehege. Draußen wurde es derweil kalt, wir schossen noch einige Fotos an lustigen Bänken in verschiedenen Farben und machten uns danach auf den Weg zur Wohl bekanntesten Sehenswürdigkeit der Stadt: der kleinen Meerjungfrau, genannt „den lille Havefrue“ die nach Vorlage des Märchens von Hans Christian Andersen aufgestellt wurde. Leider oder auch zu unserem Glück kamen wir erst sehr spät dort an, es war schon stockduster. Dafür war jedoch der Wasserstand sehr niedrig. Wir kletterten über die kleine Begrenzung am Wasser und konnten die Skulptur aus nächster Nähe betrachten, was wahrscheinlich auch nicht jeder von sich behaupten kann. Todmüde fielen wir danach in unsere Betten.

Am nächsten Tag starteten wir früh in Richtung unseres nächsten Stopps auf dem Trip. Zuvor machten wir jedoch einen Abstecher zu den Glashallen- ich musste einfach noch eine Portion des legendären Chiapuddings mitnehmen! Alles in allem war der Aufenthalt in dieser kleinen Stadt wunderbar. Kopenhagen ist fortschrittlich, sehr sauber und hat sehr höfliche und überaus freundliche Einwohner. Überall kann man der Natur möglichst nahe sein und die Sonnenstunden nutzen, denn Sitzgelegenheiten gibt es beinahe überall, wo man essen kann. Alles in allem zeigt sich Kopenhagen als Stadt, die in die Zukunft und das Wohlbefinden ihrer Einwohner investiert. Ich werde auf jeden Fall gerne wieder zurückkommen, entpuppte sie sich doch mittlerweile als meine liebste Stadt.img_2276

Ich hoffe, euch hat mein verspäteter Bericht gefallen und lege euch ans Herz, København einen Besuch abzustatten- ihr werdet es sicher nicht bereuen 🙂

xoxo

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